6. August 2018
inmitten des gurgelns
am rande des schwappens
unter wolkenweiß und viel(versprechendem) blau
stets parallel zum leicht gekrümmten horizont
morgens um sieben
(ist in der hochsaison die welt noch in ordnung)
bin
(eine strandläuferin)
ich
7. August 2018
unergründlich diese tiefe
das terrain verwunschenen wollens und
abgebrochener zacken
wo meerjungfrauen sich schimmernd tummeln
und bunte fische salto springen zwischen algen
soll ein ungehauer hausen
wer's glaubt -
bleibt lieber oberflächlich
8. August 2018
Himmel und Wasser
Sind wie zwei Königskinder
einander unerreichbar nah
aus einem Stoff gemacht
nicht verwoben
und doch
in der Spiegelung (ganz unnarzisstisch)
eins
9. August 2018
Urlaub am Meer
Es ist nicht die Brandung
die mich weckt
sondern das vehemente Gurren der Tauben
die Stakkato-Schreie der Möwen
was für ein Chor
mehrstimmig mit hoher Dringlichkeit
begrüßt er den Tag
das Meer
liegt still und stumm
10. August 2018
weit draußen
inmitten des sees
nur horizonte im blick
endlich uferlos
11. August 2018
In aller Frühe
fährt die Fischerin aus angelt
Worte und Bilder
tummeln sich viele in den Meeren
springen in Formation ihr ins Boot
wo die Körbe schon warten
auf den frischen Fang
ein Festmahl soll es geben
später
12. August 2018
Angekettet
treibe ich gerne leinenlos
über glatte große See (manchmal ist sie auch rau)
in meinem Boot
das keine Nussschale aber auch
kein Dampfer keine Yacht ist
ein Hausboot
selbst gezimmert und betrieben
gehalten vom starken Anker
meiner Vorfahren
bin ich nicht