Melancholosophie

Glück und Hoffnung sind ein Pärchen, das oft genug Hand in Hand, schlenkernd vorbei kommt. Nichts Böses ahnend (im Gegenteil!) lädst du sie zu dir ein, öffnest deine Tür und heißt sie, Platz zu nehmen. Manchmal bleiben sie eine Weile, auch über Nacht. Sie quartieren sich ein in deinen Seelenräumen.


Und dann, du weißt nicht wie dir geschieht (oder aus Erfahrung leider doch), sind deine lieben Gäste plötzlich verschwunden. Kein Wort des Abschieds haben sie hinterlassen. In einer Nacht- und Nebelaktion sind sie aufgebrochen. Und sogar deine Haustür haben sie offen stehen lassen, während du oben in deinem Bett träumtest und dich sicher wähntest, mit Glück und Hoffnung im Gästezimmer.

Nun zieht es kalt durchs ganze Haus, du musst schnell hinunter, um die Tür zu verriegeln. Du fühlst dich schockgefrostet. Setzt dich dann ins Dunkle und fragst dich, wie das (wieder) geschehen konnte. Die Frage ist allerdings, ob du im Dunkeln eine Antwort finden kannst. Ob es überhaupt eine gibt, oder nur eine Erklärung, die aber keine wirkliche Antwort ist.

Man muss sie ziehen lassen, diese unsteten Gesellen, denkst du. Man kann keinen Untermietvertrag mit ihnen schließen, und wenn man ihnen noch so günstige Bedingungen offeriert. Sie sind vogelfrei und Streuner.

Wenn es so ist, denkst du dir dann, kannst du deine Tür  getrost wieder aufmachen, denn sonst kann ja gar keiner hinein. Und so hast du auch mehr Luft zum Atmen, Licht, und eine bessere Aussicht allemal   auf das, was als Nächstes kommen mag.



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